Humusbildung im Weinbau
Für den Weinbau gilt wie für den Obstbau: Das Düngen der Reben mit stickstoffhaltigen Düngern über den Boden entspricht dem Wesen des Rebstocks nicht. Es fördert Ungleichgewichte zwischen Mineralstrom und Assimilatstrom und damit den Befall durch Schädlinge und Parasiten. Der Boden im Wurzelbereich der Reben muss in eine humusaufbauende organische Strukturen bildende Aktivität hineingeführt werden. Das wird erreicht mit ton-humus-komplex-reichen Erden aus der Schichtkompostierung und Bearbeitungsmethoden, die die Individuenzahl und Artenvielfalt der Bodentiere fördern.
An den folgenden Bildern können Sie sehen, wie sich unterschiedliche Wirtschaftsweisen auf das Bodengefüge auswirken. Die Feldstücke befinden sich auf Löß in dem Gebiet um Krems. Sie liegen geographisch weniger als 50 Meter von einander entfernt. Die Spatenprobe erfolgte Anfang März.
Konventioneller Weinbau: der Boden ist stark mineralisiert; teils dichtes Gefüge, teils Brocken und Bröckel, geringe Durchwurzelung, keine organischen Strukturen erkennbar. Die hellgraue Färbung weist auf geringen Humusgehalt hin.
Demeter Weinbau: Bodenfarbe dunkleres Braun. In den oberen 10 cm Boden sind organische Strukturen erkennbar. Krümel und Bröckel, mittelgute Durchwurzelung. Beginnend Tendenz zur Schwammgefügebildung.
Zum Vergleich: Was kann der unbearbeitete Naturstandort unter einer Hecke? Bröselige Struktur des Bodens ohne Verdichtungen; deutlicher Unterschied der Bodenfarbe zwischen Ober- und Unterboden; schwarzbraun in den oberen 8 cm: weist auf deutlich höheren Humusgehalt hin.